Eines der ältesten Weingüter in Europa

Bevor ich in Albanien ankam, stellte ich mir tausend Fragen über dieses Land. Wie sieht es aus? Wie wird man uns empfangen? Sind die Straßen in gutem Zustand für unser Wohnmobil? Wie sieht es mit der Qualität der Weine aus? So viele Fragen schürten meinen Wunsch, dieses rätselhafte Weinziel auf dem Balkan zu erkunden, eingekeilt zwischen Montenegro und Kosovo im Norden, Mazedonien im Osten und Griechenland im Süden. Mit seinen wunderschönen schroffen Bergen mit schneebedeckten Gipfeln, üppig grüner Landschaft, malerischen Stränden und pulsierenden Städten ist Albanien eine offene Postkarte, die es dringend zu entdecken gilt. Für Weinliebhaber sind die vielen autochthonen Rebsorten, die 10.000 Hektar großen Weinberge (1) und die mehrjährige Weintradition eine wahre Freude

2800 JAHRE WEINANBAU

Als wir bei Einbruch der Dunkelheit nach einer mehr als zweistündigen Grenzkontrolle von Norden kommend in Albanien ankamen, machte sich die Müdigkeit im Wohnmobil bemerkbar. Wir beschlossen, noch ein paar Kilometer weiter zu fahren und nach Shkodër, der wichtigsten Stadt der Region, anzuhalten.

Plötzlich, direkt im Stadtzentrum, als wir ungehindert auf zwei durch einen Mittelstreifen getrennten Fahrspuren fuhren, tauchte wie aus dem Nichts ein weißes Pferd auf, das gegen die Fahrtrichtung trabte. Durch gute Reflexe konnten wir dem Tier gerade noch ausweichen. Der Moment war surreal!

Nach all diesen Emotionen hielten wir zum Abendessen an und nutzten die Gelegenheit, um von den Einheimischen mehr über die Weingeschichte des Landes zu erfahren. Erstaunlich. Der Weinbau entwickelte sich im 8. Jahrhundert v. Chr. auf der Grundlage autochthoner Rebsorten, die die Eiszeit überlebt hatten, was Albanien zu einem der ältesten weinproduzierenden Länder in Europa machte. Im 17. Jahrhundert verlangsamte sich die Weinproduktion unter dem Einfluss des Islams, da der Konsum von alkoholischen Getränken zurückging.

Erst 1972, während der kommunistischen Herrschaft, erreichte die albanische Weinproduktion mit 20.000 Hektar ihren Höhepunkt. Anfang der 1990er Jahre wurde ein Forschungsinstitut gegründet und ein Privatisierungsprogramm für Weinanbauflächen ins Leben gerufen, um die Weinproduktion zu modernisieren, lokale Rebsorten zu fördern und eine Marktwirtschaft zu etablieren. Der Beginn einer neuen Ära für den albanischen Weinberg und das Versprechen schöner Entdeckungen.

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